Mohammed ibn Abd Allah wurde etwa um 570 nach Christus in Mekka geboren. Sein Vater Abd Allah, ein Kaufmann aus dem Stamm der Kuraisch und der Sippe verarmter Haschemiten, starb noch vor der Geburt Mohammeds. Als Mohammed, dessen Name „der Hochgelobte“ oder „Vielgepriesene“ bedeutet, sechs Jahre alt war, verlor er auch seine Mutter Amina. Nach dem Tod seiner Mutter wuchs Mohammed erst bei seinem Großvater Abd al Muttallib, später bei seinem Onkel Abu Talib auf. Die Menschen zu dieser Zeit glaubten an Allah aber auch an andere Götter und die Kaaba in Mekka war schon ein Heiligtum, zu dem die Gläubigen pilgerten. Mohammed übernahm diese Tradition, nachdem er sie von den 360 Götzenbildern gereinigt hatte und bis heute gilt die Kaaba für die Muslime als Heiligtum und Pilgerstätte.
Mit 20 trat Mohammed in den Dienst der reichen und angesehenen Kaufmannswitwe Khadischa. Als er 25 war, machte ihm die 15 Jahre ältere Frau, die bereits zweimal verwitwet war, einen Heiratsantrag. Sie gebar ihm sieben Kinder, drei Jungen und vier Mädchen. Die Söhne verstarben früh. Khadischa verstarb im Alter von 65 nach 25 Ehejahren mit Mohammed. Die Ehe soll glücklich gewesen sein. Mohammed war nicht einverstanden mit den religiösen Bräuchen seiner Zeit. Er verachtete die Festgelage und das lebendige Begraben unerwünschter Mädchen zutiefst. Zum Nachdenken und Meditieren zog er sich oft in eine Höhle im Berg Hira zurück. Dort soll ihm dann auch der Erzengel Gabriel erschienen sein. Da war Mohammed 40 Jahre alt.
Erzengel Gabriel erscheint Mohammed
Der Engel packte Mohammed und drückte ihn fest und lange. Dann sagte er zu ihm: „Lies“. Mohammed antwortete: „Ich kann nicht lesen“, denn er war Analphabet. Wieder packte ihn Gabriel und drückte ihn. Wieder forderte er ihn auf: „Lies!“ Doch Mohammed widersetzte sich erneut. Schließlich sagte der Erzengel: „Lies im Namen deines Herrn, der erschuf. Erschuf den Menschen aus einem haftenden Tropfen. Lies, und dein Herr ist der Großzügigste, der lehrte mit dem Schreibrohr, lehrte den Menschen, was er nicht wusste“. Geschockt von der Erscheinung floh Mohammed aus der Höhle und hörte später eine Furcht erregende Stimme: „Mohammed, du bist Allahs Gesandter und ich bin Gabriel“. Er erhielt von nun an fortwährend Offenbarungen, die er auswendig rezitieren lernte, da er nicht schreiben konnte. Erst später wurden diese Offenbarungen niedergeschrieben, die Suren, die man heute im Koran lesen kann.
Mohammed wird zum Religionsstifter
Mohammed sollte den Menschen die göttliche Offenbarung bringen und er begann, Anhänger in Mekka zu sammeln. Er lehrte den Glauben an nur einen einzigen Gott, doch die Anführer seines Stammes waren davon nicht erbaut. Mohammeds Anhänger wurden bedroht, einige flohen nach dem christlichen Abessinien (Äthiopien). Schließlich musste auch Mohammed mit seinen restlichen Anhängern Mekka verlassen, da die Situation zu brenzlig wurde. Er reiste im Jahr 622 nach Christus nach Yathrib, das später Medina genannt wurde, wo er sich mit seinen Leuten niederließ. Angeblich baten Leute aus Yathrib ihn um Hilfe, dass er Streit zwischen ihnen und den Juden schlichten sollte. Diese Emigration nennt man „Hidschra“. Mit der Hidschra begann eine neue Zeitrechnung, der muslimische Kalender. Das Jahr umfasst 10 bis 11 Tage weniger und ist nach dem Mond statt nach dem Lauf der Sonne ausgerichtet.
Mohammed gründete in Medina die erste Gemeinschaft auf der arabischen Halbinsel, die die Menschen durch die Religion, statt der Stammeszugehörigkeit verband. Man nannte sie die „Umma“. Immer wieder wurde diese neue Gemeinschaft in Kämpfe mit umliegenden Stämmen verwickelt. Viele Stammesfürsten traten schließlich zum Islam über. Im Jahre 630 nach Christus gelang es Mohammed dann, auch Mekka mit relativ wenig Gegenwehr, wieder einzunehmen. Als Mohammed im Jahre 632 nach Christus nach einer letzten Pilgerreise von Medina nach Mekka starb, hatte er geschafft, dass die neue Religion nahezu überall auf der arabischen Halbinsel anerkannt war.