Das Kultspielzeug Playmobil. Kleine Unternehmensgeschichte der Firma Geobra Brandstätter. 1974 wurde die erste Playmobil-Figur auf der Nürnberger Spielwarenmesse der Öffentlichkeit vorgestellt.
Seit mehreren Jahrzehnten sind sie in vielen Kinderzimmern Kult – die Playmobil-Figuren und ihr umfangreiches Zubehör. Alles begann mit der Ölkrise Anfang der 1970er Jahre.
Geschichte der Firma Geobra Brandstätter
1974 war das Geburtsjahr des Playmobil-Männchen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Ölpreis nahezu verzehnfacht. Alle bis zu diesem Zeitpunkt produzierten großen Kunststoffartikel wurden für die Playmobil-Hersteller-Firma Geobra Brandstätter zu diesem Zeitpunkt unrentabel, die kleinen Kunststoffpuppen hingegen brauchten deutlich weniger von dem wertvollen Rohstoff. Entwickelt wurde das Playmobil-Männchen von Hans Beck, der sich mit dem Projekt seit 1971 beschäftigt hatte. 1974 wurde die Playmobil-Figur erstmals auf der Nürnberger Spielwarenmesse vorgestellt. Drumherum gab es schon die ersten Themenwelten „Baustelle“, „Ritter“ und „Wilder Westen“.
Die Firma Geobra Brandstätter geht auf die Gründung des Schlossers Andreas Brandstätter zurück, der sich 1876 mit sechs Mitarbeitern selbstständig machte. Die Firma produzierte Beschläge für Schatullen und Schlösser.
1908 übernahm Brandstätters Sohn Georg die Firma und zog nach Zirndorf, wo auch nach wie vor der Firmensitz des Unternehmens ist. In die Produktplatte kamen Spardosen, Kaufladenartikel und andere Spielwaren. Anfang der 1930er Jahre wurde der Firmenname um das Markenzeichen Geobra ergänzt.
Auf George folgte Horst Brandstätter, der ab 1952 im Unternehmen aktiv wurde. Auf ihn ging die Einführung des Kunststoffes als Hauptproduktionsmittel zurück. Es wurden Hula-Hoop-Reifen, Plastiksparschweine, kleine Sitztraktoren für Kinder und diverse andere Artikel hergestellt. Unter Horst Brandstätter kam eine weitere Produktionsstätte in Dietenhofen und eine weitere auf Malta dazu. Die Ölkrise jedoch brachte die Firma in die Krise. Erst das Erstarken des Playmobil-Systemspielzeugs brachte die Firma Geobra Brandstätter wieder auf Kurs.
Geobra Brandstätter heute
Der Playmobil-Konzern Geobra Brandstätter beschäftigt aktuell mehr als 3000 Mitarbeiter. 2009 machte der Konzern 518 Millionen Euro Umsatz und machte damit nach eigenen Angaben im zehnten Jahr in Folge einen Umsatzsprung nach vorne. Auch im Ausland wird Playmobil erfolgreich vermarktet.
Die Hauptfugur – das Playmobil-Männchen
Die 7,5 cm große Kunststoff-Figur ist das Hauptelement der Playmobil-Spielewelt. Sie gibt es in allen möglichen Variationen. Egal ob als Bandit, Indianer, Ritter, Tankwart, OP-Arzt oder Lehrerin. Der Kopf und die Arme sind drehbar. Die Playmobil-Figuren haben auch ein Knickgelenk, um sich hinzusetzen. Sie haben einen freundlich nach oben zeigenden Mund und Augen, aber eine Nase fehlt. In die Hände können die Figuren Werkzeuge, Geschirr oder alle anderen Dinge nehmen, die extra so konzipiert wurden, dass sie sich in die Hände einklicken lassen.
Inzwischen gibt es insgesamt über 20 Spielwelten, angefangen von einer Mystic-Welt, bis hin zu wilden Piraten, einer Schule oder einem modernen Flughafen. Es gibt auch Kinder-Figuren, Tiere, Fahrzeuge, Pflanzen und diverse Gebäude.
Über die Jahre wurden die Figuren nur leicht modifiziert. So lassen sich die Hände jetzt drehen, und die Frisuren sind variantenreicher geworden.
Playmobil-Freizeitparks
Im Jahr 2000 wurde in Zirndorf der erste Playmobil-Freizeitpark gegründet. Ähnlich wie im Legoland gibt es hier mehrere Fahrgeschäfte und Erlebniswelten, die allesamt in Playmobiloptik gehalten sind. Inzwischen gibt es auch Playmobil-FunParks in Paris, auf Malta, in Athen und sogar in Palmbeach.
Das Fußballstadion der Sportvereinigung Greuther Fürth heißt Playmobil-Stadion. Es gibt Playmobil-Computer- und Playmobil-Hörspiele, wo die „Playmos“ die Hauptrolle spielen.