Die erfindung des Pokerspiels und seine Varianten. Das berühmte Kartenspiel Poker ist älter als man denkt. Aus einigen Vorformen entwickelte sich die heute bekannteste Form Texas Hold´em. Egal ob im Casino, in einer der neuerdings verbreiteten Pokerlounges oder von der heimischen Couch aus mit Freunden oder im Internet: Poker ist eines der beliebtesten Kartenspiele. Der Begriff Poker umfasst einige Varianten eines Kartenspiels mit 52 Karten und Jetons (Chips), die das Geld symbolisieren, um das gespielt wird. Rechtlich gesehen zählt Poker in Deutschland zu den Glücksspielen.
Woher kommt der Trend des Pokerspiels?
Die Ursprünge des Pokerspiels liegen im französischen Poque und bei dem im 16. Jahrhundert verbreiteten Primero (Primiera). Das Spiel wurde um 1829 von französischen Siedlern nach New Orleans mitgebracht und zunächst mit vier Spielern und 20 Karten gespielt. Anfang der 1970er Jahre erlebte Poker seinen großen internationalen Aufschwung. Die Fernsehübertragungen der Meisterschaften veränderten den Ruf des Spiels als blutiges Glücksspiel für Gauner. Nunmehr war Poker salonfähig geworden und man erkannte die strategischen und psychologischen Aspekte. Heute ist der Boom bereits wieder leicht im Abklingen, aber noch immer finden Pokersets im Einzelhandel reißenden Absatz und das Online-Glücksspiel erfreut sich größter Beliebtheit.
Ein Name – viele Spiele
Es gibt neben der aktuell am weitesten verbreiteten Variante Texas Hold´em, um die es hier gehen soll, noch einige teilweise ältere Varianten, wie Stud Poker (Five Card, Seven Card oder Tropical) mit offenen und verdeckten Karten für jeden Spieler, welches bis vor einiger Zeit besonders in den Casinos gespielt wurde, oder Draw Poker, eine Variante, bei der alle Spieler eine gewisse Anzahl Handkarten erhalten (5 beim Five Draw Poker) und bei der keine Gemeinschaftskarten existieren. Letztere Variante ist vor allem aus alten Westernfilmen bekannt. Alle Hold´em-Varianten (neben Texas zum Beispiel Omaha) beinhalten eine gewisse Anzahl für alle sichtbare Karten und eine weitere verdeckte. Hold´em wird meist No Limit gespielt, das heißt, dass jederzeit alles gesetzt werden kann.
Allgemeines zu Texas Hold´em
Bei der berühmtesten Variante, Texas Hold´em, wird mit je zwei verdeckten Karten, den sogenannten Hole Cards, Hold Cards, Down Cards oder auch Pocket Cards, die der Spieler in der Hand beziehungsweise vor sich auf dem Tisch hat, sowie fünf Gemeinschaftskarten (Community Cards) gespielt. Die Community Cards werden nacheinander – zunächst drei, dann in zwei Schritten jeweils noch eine – in der Mitte des Tisches ausgelegt. Sie bilden das Board. Ziel des Spiels ist es, die bestmögliche Fünf-Karten-Kombination (Hand, Pokerblatt) vorweisen zu können, um den aus mehreren Wettrunden gebildeten Pot zugewiesen zu bekommen.
Das spannende an diesem Spiel ist, dass die Einsätze der Spieler in den Pot nur aufgrund der Kenntnis ihrer eigenen Karten und der nach und nach aufgedeckten Community Cards gesetzt werden. Die Kunst des Pokerspiels liegt also nicht nur darin, dass berühmte Pokerface aufzusetzen, sondern vielmehr sich annähernd auszurechnen, welche Karten neben den eigenen noch im Spiel sein könnten und wie groß die Chance sein mag, mit der eigenen Hand zu gewinnen. Wer nicht vom Glück gesegnet ist, muss daher entweder geschickt abwägen oder in der Lage sein, zu bluffen, in der Hoffnung mit hohen Einsätzen bei einer schwachen Hand die anderen Mitspieler abzuschrecken und den Sieg ohne Gegner zu erlangen (stealing).
Die Wertigkeit der Karten
Im Spiel sind 52 Karten der vier Farben Pik, Herz, Karo und Kreuz, je Farbe gibt es dreizehn Karten in aufsteigender Reihenfolge (2,3,4,5,6,7,8,9,10, Bube, Dame, König, As). Das As kann auch als 1 gezählt werden. Hat ein Spieler fünf nicht kombinierbare Karten auf der Hand, kann er dennoch gewinnen, falls eine seiner Karten die höchste aller sich auf dem Board und in den Pocket Cards der noch teilnehmenden Spieler befindenden Karten ist. Der Spieler siegt dann mit einer High Card.
Besser wäre Ein Paar, also zwei Karten der gleichen Wertigkeit oder Zwei Paar, zum Beispiel zwei Damen und zwei Vieren. Das sogenannte Bottom Pair ist das niedrigste mögliche Paar mit einer Karte aus dem Board. Das Top Pair entgegen Ein Paar aus der höchsten Karte des Boards. Unter Pocket Rockets versteht man 2 Asse auf der Hand (auch als American Airlines bekannt). Solch eine Kombination wäre als Overcard/Overpair (eine Karte / ein Paar, das höher ist als alle anderen) zu verstehen. Haben zwei Spieler Ein Paar oder Zwei Paar, entscheidet die Höhe des (höheren) Paares, zwei Buben sind demnach besser als zwei Zehnen. Haben zwei Spieler eine gleichstarke Hand, also zum Beispiel beide ein Paar Könige, so entscheidet nicht die Farbe, sondern die höchste Beikarte, die Kicker genannt wird.
Die nächstbessere Kombination ist ein Drilling, also drei Karten der gleichen Wertigkeit. Besiegt werden kann dieser durch eine Straight (Straße), darunter versteht man fünf aufeinanderfolgende Karten, reichen diese bis zum As, so hat der Spieler einen sogenannten Broadway. Kann der Spieler fünf Karten der selben Farbe vorzeigen, so hat er einen Flush, verliert aber gegen einen Mitspieler, der einen Drilling und ein Paar bilden kann, denn dieser hat ein Full House. Die nächstbessere Hand ist der Poker (Vierling), zum Beispiel vier Sechsen. Es folgt der sogenannte Straight Flush, eine Straße in der gleichen Farbe. Das beste Blatt stellt der Royal Flush dar, bestehend aus einer Straße der höchsten Karten, also Zehn, Bube, Dame, König, As in der gleichen Farbe.